Unser Traum von einer Halle in Weiltingen

Schritt 7 - Ausserordentliche Generalversammlung

Große Mehrheit für Erstellung einer Machbarkeitsstudie

Hallentraum des TV Weiltingen wird konkreter

Gemeinschaftsprojekt soll Zusammenhalt stärken und einer Abwanderung entgegenwirken


Weiltingen (je) – Im Rahmen einer sehr gut besuchten außerordentlichen Mitgliederversammlung informierte die Führung des TV 1912 Markt Weiltingen Mitglieder und interessierte Bürger über Planungen zur Errichtung einer Ausbauhalle für sportliche Aktivitäten. Vorsitzender Jürgen Keil und Fußballabteilungsleiter Dieter Schuster, die mit weiteren Verantwortlichen in den letzten knapp drei Jahren Vorüberlegungen und Informationen gesammelt haben, konnten dazu 100 Mitglieder sowie Bürgermeisterin Lore Meier, Planer und 2. Bürgermeister Helmut Ruck sowie Ehrenvorsitzenden Manfred Krebs und weitere Ehrenmitglieder begrüßen. Der „Hallentraum“ des Vereins wird mit breiter Zustimmung weiter verfolgt.


In einem Impulsreferat beleuchtete Dieter Schuster die Situation Weiltingens und den Veränderungen, die auch vergleichbare Dörfer und Gemeinden in der Geschichte durchschritten haben. Weiltingen wurde zur Blütezeit während der Herrschaft Württembergischer Herzöge zu dem was es heute ist, mit einer Infrastruktur, die noch alles hat. Es sei aber ein Wandel allüberall festzustellen, der sich in einer Stagnation der Einwohnerzahlen, in einem Abwandern von Arbeitsplätze und der Schließung verschiedener Einrichtungen festmachen lässt. Aus den Bauern- und Handwerkerdörfern mit reichhaltigem Leben werden Pendler- und Wohndörfer. Um einem weiteren Rückgang zu stoppen brauche es entsprechende Angebote und Einrichtungen, die aber wieder mit der Einwohnerzahl in enger Relation stehen. Vereine, Initiativen und ehrenamtliches Engagement könnten diesem Trend entgegenwirken. Ziel müsse es sein, ein moderates, nachhaltiges Wachstum in der Gemeinde und auch in den Vereinen zu schaffen, um Orte wie Weiltingen attraktiv zu halten. Aus diesen Überlegungen heraus entstand das Projekt „Hallentraum“ als Bürgerprojekt initiiert vom TV Weiltingen.


2. Bürgermeister Helmut Ruck, im Hauptberuf Planer und Ingenieur für Baustatik stellte im Anschluss an die Eingangsüberlegungen Eckpunkte einer möglichen Halle aus planerischer Sicht dar. Für den Hallensport und die Nebennutzung auch als Veranstaltungshalle seien Spielfeldmaße von 40 mal 20 Meter und eine Gesamtgröße von 50 mal 28 Meter sowie einer Höhe von 5,50 Meter ein gewisser Standard. Daneben seien gewisse Vorgaben seitens des Brandschutzes zu beachten. Die DIN-Kosten für so eine Halle in Sandwich-Bauweise und späterem weiteren Ausbau mit Kabinen und Duschen belaufen sich auf knapp 600.000 Euro.


Weiltingens Bürgermeisterin Lore Meier, selbst seit Jahrzehnten Vereinsmitglied und früher auch für die Finanzen mitverantwortlich, betonte die zwei Herzen, die in ihrer Brust schlagen. Zum einen habe sie als Vereinsmitglied gute Erinnerungen an die Turnerzeit und die erlebte Gemeinschaft verbunden mit dem Wunsch, dass dies vom TV Weiltingen auch künftig fortgeführt werde. Zum anderen sehe sie den Wandel in der Gesellschaft. Menschen haben Interesse, sich punktuell zu engagieren, gleichzeitig nehme aber die dauerhafte Mitarbeit eher ab. Bei nur noch sechs Geburten im Jahr 2014 nehme die Gruppe der Senioren zu. Deshalb brauche es Angebote im Bereich Gymnastik, Fitness und Laufen gerade auf diese Bevölkerungsgruppe zugeschnitten. Außerdem seien Senioren im Ehrenamt unverzichtbar.


TVW-Vorsitzender Jürgen Keil ergänzte aus Sicht des Vereins, dass es derzeit gerade im Bereich der Angebote für junge Mädchen ab 13 Jahren und Anschlussangebote für ehemalige Fußballer auch wegen einer fehlenden Halle mangle. Diese Gruppen müssen aber als Mitglieder unbedingt gehalten werden.


Mit Beispielen verschiedener Vereine der Region, die allesamt in den letzten Jahren in Sportanlagen, Sportheime und Plätze investiert haben, wurde für die Zustimmung zur Weiterverfolgung geworben. Vor dem Austausch der Argumente der Versammlung machten die Vereinsverantwortlichen die Eckpunkte einer möglichen Halle deutlich. Dabei handle es sich um eine Industriehalle in Ausbaubauweise vorerst ohne  Kabinen und Heizung, die als Ballspiel-, Turn- und Bewegungs- und auch Veranstaltungshalle genutzt werden kann. Erst wenn eine Finanzierung so stehe, dass nach Abzug der Zuschüsse, Eigenmittel, Sponsoring und Eigenleistung  maximal 150.000 Euro Kreditaufnahme notwendig werden, könne auch gebaut werden.

Bei der Aussprache standen Fragen nach der Refinanzierung, die auch über Vermietung an Nachbarvereine nicht aber über Beitragserhöhungen erfolgen solle, über die Vereinbarkeit mit den laufenden Vereinsausgaben und einen möglichen Standort im Mittelpunkt.

Die Abstimmung ergab letztlich eine sehr große Mehrheit für eine Weiterführung der Planungen. Von 100 anwesenden Mitgliedern stimmten 87 dafür.


Gestärkt durch das Ergebnis kündigten Dieter Schuster und Jürgen Keil an, sich mit Zuschussgebern, Planern und Behörden in Verbindung zu setzen, um weitere Details abzuklären. Die Mitglieder sollen weiterhin mit eingebunden werden. Erst wenn mindestens 90 Prozent der Kosten als eigene einschließlich maximaler Kreditaufnahme von 150.000 Euro oder zugesagten Mittel bereitliegen, werde mit dem Bau begonnen.

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